(Kassel-Mitte). Wenn morgen Abend um 20 Uhr der Kasseler Märchenweihnachtsmarkt ausklingt, werden ca. 1,9 Millionen Gäste die Märkte auf dem Friedrichs-, Opern- und Königsplatz besucht haben. Diese Zahl gab die Kassel Marketing GmbH heute bekannt. Es ist angesichts von Fakten wie, dass der Weihnachtsmarkt eine Woche kürzer als im vergangenen Jahr lief und das Wetter oft zu wünschen übrig ließ, eine stolze Zahl. Dafür muss man Kassel Marketing, dem City Kaufleute Kassel e.V., der Citypastoral und dem Stadtmarketing, die zur Organisation wesentlich beitrugen, danken.
Wir haben in den Wochen seit der Eröffnung mit vielen Besuchern gesprochen, gefragt, was gefiel und was nicht. Es ist trotzdem keine repräsentative Umfrage. Relativ pari ist die Zahl der Befragten im Hinblick auf m/w/d und ein Alter zwischen ca. 18 und 60 Jahren. Trotzdem bleiben es Momentaufnahmen von einigen Abenden. Die Reihenfolge der sieben meist genannten Events hier ist keine Hitparade. Es ist klar, dass ein Fliegender Nikolaus häufiger genannt wird, als das Design einer Location. Doch diese sieben „Leuchttürme“ wurden am häufigsten erwähnt, waren positiv aufgefallen und sehr beliebt.
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Das neue Geschenkpapier
Auf Anhieb für „Top“ befunden wurde ein neues Geschenkpapier im Wimmelbild-Style (Foto), darauf abgebildet das winterliche Kassel vom Herkules bis zur Fulle mit Motiven aus der Weihnachtsgeschichte. Wir wissen von Familien, die am Heiligabend nach der Bescherung rund um das Papier saßen und die darauf enthaltenen Szenen, die es auch auf einer Geschenktüte (Foto) gibt, entschlüsselten. Der Reinerlös aus dem Verkauf ging an den Verein Kleine Riesen Nordhessen – eine runde Sache.
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Ein Adventskalender voller Leben
„Hier wird man aus dem Trubel herausgerissen und fängt an, über Weihnachten nachzudenken“, „Ich finde es prima, dass es auf dem Weihnachtsmarkt auch um andere Werte, als die der Geschenke geht“ – so und so ähnlich lauteten Kommentare über die inspirierenden Beiträge auf dem auf von vielen offenen Herzen dankbar aufgenommenen großen Adventskalender auf dem Königsplatz. Kerstin Leitschuh (Foto) von der Citypastoral Kassel hatte zum Öffnen der Türchen jeden Tag einen anderen Gast eingeladen, mit dem sie auf der Kalender-Bühne über „Weihnachten in der heutigen Zeit“ sprach.
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Sicherheit
„Sie sorgen bei jedem Wetter für die Sicherheit unseres Personals und unserer Gäste“, sagte uns Björn Bischoff, Betriebsleiter der Königs-Alm, auf Nachfrage. Aber nicht nur aufgrund ihrer Streifengänge wurden die Mitarbeiter der Protex The Security Company als ein unentbehrlicher Teil des Marktgeschehens empfunden. „Die meisten Komplimente bekamen wir, wenn wir bei den Flügen des Weihnachtsmannes darauf geachtet haben, dass die Menschen über den Friedrichsplatz verteilt stehen und sich nicht an einem Ort ballen“, sagt protex-Einsatzleiter Oliver Sarau (Foto, 2.v.r.). Kollegin Maya Alheit-Schulte: „Gerade von Familien mit mehreren Kindern habe ich immer wieder gehört, wie entspannt das für sie war.“
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Der Glowesabend
Den City-Kaufleuten ist es gelungen, auch in diesem Jahr in Kooperation mit der Kunsthalle Fridericianum eine alte kasseläner Tradition weiter erfolgreich zu beleben. Weit über 1000 Glowes-Stoffbeutel wurden im Vorfeld ausgegeben, mit denen die Kinder am Glowesabend in die Stadt zogen, in den teilnehmenden Geschäften einen Spruch aufsagten (Foto) und mit Süßigkeiten von dannen zogen. Es werden jedes Jahr mehr
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Ansprechende Optik
Neu in diesem Jahr waren die selbst entworfenen und auch selbst gebauten Holzhütten der Waldhütte im Märchenwald (Foto) und beim ebenfalls neuen Suppenkasper (Foto) auf dem Opernplatz. Der Platz erlebte in diesem Jahr dank neuer Platzierungen, einer ansprechend dekorierten Bühne und einem neuen Lichterdach ein allgemeines Upgrade.
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Die Hütten waren täglich ausgebucht, weil Weihnachtsmarkt-Besucher den rustikalen, natürlichen Charme liebten. Man fühlte sich darin, im Gegensatz zu Schicki-Micki-Zelten, einfach mukkelig.
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Eine stilvolle, vorweihnachtliche Atmosphäre mit ebenfalls selbst entworfenen Holztischen und einer ausgeklügelten Beleuchtung, bestimmte auch in der neuen, gemeinsam von der FAC Events & Verleih GmbH und Jens Jonsson – Fleischhandwerk betriebenen Ochsenbraterei auf dem Florentiner Platz (Foto) das Bild.
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Täglich fünf Stunden Tram-freie City
Wir wissen, dass die Entscheidung nicht unumstritten war und auch nicht allen ÖPNV-Nutzern passte. Doch seit dem 27. November wurden es täglich mehr Menschen, die das stressfreie Bummeln auf der KÖ genossen. Vor allem begrüßt wurde die Einheitlichkeit. Eine Besucherin (18) aus Baunatal, die nebenbei auch bemerkte, dass sie sich in Sachen ÖPNV in der VW-Stadt sehr gut angebunden fühlt, sagte: „Jetzt muss ich nicht mehr schätzen, wann die Bahn aus der Königsstraße rausgenommen werden könnte. Klare Kante. Fiknde ich gut.“
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Eine neue Symbolfigur
Die Kasseler Märchenweihnacht hatte schon immer jedes Jahr eine andere Figur aus Grimm‘s Märchen, die für das Marktgeschehen Pate stand. Doch in diesem Jahr trat sie in Gestalt von Schneewittchen (Foto), dargestellt von der Schauspielschülerin Carolina Zornik, erstmals offensiver in Erscheinung. So,fuhr jujsie u.a. drei Mal die Woche mit ihrem Elektro-Schlitten durch die Obere Königsstraße und wurde die Freundin aller kleinen Mädchen. Fazit: Die Rolle der Patenfigur ist noch ausbaufähig. So könnte sie z.B. bis zur nächsten Weihnacht wie das Zissel-Dreigestirn als Repräsentanz der Märchenweihnacht bei anderen Veranstaltungen und Empfängen der Stadt etablieren.
Das war‘s für 2023. Im Gegensatz zu dem großzügig verteilhü Lob (s.o.), gab es auf die Frage, was den Besuchern nicht so gut gefallen hat, eine überraschend eindeutige Antwort, hier zusammengefasst von Norbert (44) aus Niedenstein: „Dieses monotone Gedudel offensichtlich lizenzfreier Weihnachtsmukke.“ Dem können auch wir uns anschließen. Das sollte man im nächsten Jahr ändern oder darauf verzichten. Die Kasseler Märchenweihnacht 2024 wird am Montag, 25. November, eröffnet.