(Kassel-Mitte). „Hold me now / Don’t cry, don′t say a word just hold me now / And I will know though we’re apart / We′ll always be together / Forever in love…“ Hachhh… da wurden kollektive Erinnerungen wach an eine Zeit, in der die Welt noch ausbalancierter war als heute. Doch diesem „Heute“ gab Johnny Logan heute Abend mit seinem Konzert auf dem Friedrichsplatz ein paar bunte Farbtupfer und das tat gut.
Logan‘s Stimme klingt heute noch klarer und kräftiger, als 1987, als der Ire als erster Teilnehmer den Eurovision Song Contest zum zweiten Mal gewann – ein Erfolg, der erst 36 Jahre später, nämlich in diesem Jahr mit Loreen und „Tattoo“ ein zweites Mal erreicht wurde. Inzwischen hat Logan aber mit dem von ihm komponierten Song „Why Me“, interpretiert von Linda Martin, den ESC zum dritten Mal gewonnen.
Doch zurück zum Konzert. Johnny Logan schwelgte, begleitet von einer großartigen, achtköpfigen Band, nicht nur in der Vergangenheit. Die Setlist war hervorragend zusammengestellt – seine großen Hits wohl dosiert zwischen musikalischen Referenzen an seine irische Heimat, darunter ein Mix zwischen dem von ihm komponierten „Galway Girl“ (2013) und dem von Ed Sheeran (2017). Dazwischen wurde gerockt mit Referenzen an die Rolling Stones und ordentlich gefunkt mit Referenzen an Nile Rogers. Entertainment pur und ohne Kitsch!
Kassel Marketing als lokaler Veranstalter darf sich für diesen Abend auf die Schulter klopfen. Das Konzert war Teil der Events rund um die hr 4 – Radtour („Radeln entlang der Fulda und rund um Kassel“). Mit der Produktion war Heiko Breidenbach (l.,excepto) beauftragt. Für ihn gab es ein fettes Kompliment von hr4-Produktionsleiter Stefan Hoffmann (r.): „Das ist die geilste Bühne, die ich je hatte.“
Alles in allem ein großartiger, Generationen-übergreifender Abend, der gut gelaunte, entspannte Menschen in die Kasseler Nacht entließ. (Interessierten, die einmal den wahren Johnny Logan und nicht nur den Schmusesänger kennenlernen möchten, empfehlen wir seine Alben „The Irish Connection“ und „An Irishman in America“. )(Fotos: Ditzel)
