Landkreis Kassel – Hunderte Einsätze für die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Kassel, umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller: Das schwere Unwetter mit Gewitter, Hagel und Starkregen hat am Donnerstag für große Schäden in weiten Teilen des Landkreises Kassel gesorgt. „Bis heute Morgen 9 Uhr sind 370 Einsätze in der Leitstelle registriert worden, die Dunkelziffer liegt aber deutlich höher“, zieht Kreisbrandinspektor Sebastian Mazassek am Freitagvormittag Bilanz. Er geht von rund 250 weiteren Einsätzen aus, bei denen die Rettungskräfte vor allem Keller ausgepumpt und Straßen geräumt haben. Die Aufräumarbeiten dauern auch am Freitagmittag an.
Einen Einsatzschwerpunkt hatte es in Vellmar gegeben: „Die Stadt hat es mit voller Wucht getroffen“, sagt Mazassek. Insgesamt wurden in Vellmar über 200 Einsätze verzeichnet. Große Schäden gab es unter anderem an der Grundschule Obervellmar. Dort wird der Unterricht aufgrund eines Wasserschadens einige Tage ausfallen. Auch an der Ahnatalschule gibt es erhebliche Schäden. Am Hallenbad in der Vellmarer Stadtmitte gab es zudem einen Gefahrstoffeinsatz, berichtet der Kreisbrandinspektor. Neben der Stadt Kassel, die es mit 479 Einsatzstellen am härtesten getroffen hatte, wütete das Unwetter besonders am nordwestlichen Teil zur Kasseler Stadtgrenze, auch Fuldatal und Ahnatal waren von dem Unwetter betroffen. Ebenso das Wolfhager Land, in dem es vor allem Einsätze in Naumburg Habichtswald und Bad Emstal gab. Im Kreisteil Hofgeismar blieb es hingegen weitestgehend ruhig. Im Kasseler Osten rückten die Einsatzkräfte zu einem Blitzeinschlag während der Hochphase des Unwetters aus, um einen Dachstuhlbrand in Söhrewald-Wellerode zu löschen. In Kaufungen wurde eine Telefonleitung beschädigt.
Insgesamt waren rund 1000 Einsatzkräfte aus Stadt und Landkreis Kassel im Dauereinsatz. 100 Feuerwehrleute aus dem Landkreis unterstützen die Wehren in der Stadt Kassel. In der Zeit von Donnerstag, 15 Uhr, bis Freitagmorgen, 9 Uhr, gingen über 1000 Notrufe in der gemeinsamen Leitstelle von Stadt und Landkreis Kassel ein. Zwischen 16 und 20 Uhr mussten die Notrufe teilweise auf Partnerleitstellen in Gießen und Frankfurt umgeleitet werden, weil nicht mehr alle Anrufe entgegengenommen werden konnten. „Das kommt eigentlich nie vor. In der Leitstelle können 70 Notrufe gleichzeitig eingehen“, beschreibt Mazassek die ausgewöhnliche Lage am Donnerstagabend. Trotz der zeitweisen Überlastung der Leitungen konnten aber alle Notfälle zeitnah abgearbeitet werden.
„In solchen Ausnahmesituationen wird einmal mehr deutlich, was die Feuerwehren und insbesondere die vielen Ehrenamtlichen für das Gemeinwohl leisten und wie gut unsere Rettungskräfte funktionieren. Das kann man gar nicht genügend loben“, bilanziert Landrat Andreas Siebert. Auch die Nachbarschaftshilfe während des Unwetters habe hervorragend funktioniert: „Ich möchte auch der Bevölkerung meinen Dank aussprechen, die sich gegenseitig geholfen und die Rettungskräfte tatkräftig unterstützt hat. Es hat sich gezeigt, dass wir solche Ereignisse als Gemeinschaft gut bewältigen können.“
Auch Liegenschaften der Kreisverwaltung waren von den Auswirkungen des Unwetters betroffen. Trotz einiger Schäden an den Gebäuden konnten aber alle Dienststellen am Freitagmorgen ihren Betrieb aufnehmen.
Quelle: PM Landkreis Kassel