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Die Uni soll grüner werden

Die Uni soll grüner werden

Der Berg an Arbeit, der vor ihnen liegt, flößt selbst Betrachtern Respekt ein. Seit Juli ist das Team zusammen am Start, zu siebt wollen sie das Thema Nachhaltigkeit auf dem Campus und im Betrieb der Uni vorantreiben. Ansatzpunkte gibt es überall – und weniger wird die Arbeit in dem zunächst auf vier Jahre angelegten Projekt sicher nicht.

Nachhaltigkeitsdebatten werden derzeit überall geführt und in der Uni beginnt man nicht erst seit Juli mit dem Nachdenken darüber, was man besser und umweltfreundlicher, klimaverträglicher machen könnte. 

Nadine Chrubasik und Georg Mösbauer sind da schon beinahe alte Hasen auf dem Gebiet und stürzen sich nun mit Leidenschaft gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen auf einzelne Projekte, die – mehr oder weniger klar umrissen – bereits bearbeitet werden.


Eine Idee zum Thema Mobilität sind Solar-Skins. Solarpanele erzeugen Energie zum Beispiel zum Aufladen der E-Bikes oder Handys.

© Markus Schein und Timo Carl

Nachdenken, was man besser machen kann …

Ein Beispiel ist das „Freiflächenmanagement“. Irgendwie eine typisch deutsche Worterfindung – im Endeffekt geht es, so Chrubasik und Mösbauer, darum, die Freiflächen kritisch zu betrachten, zu schauen, wie das Gelände mit den Gebäuden harmoniert. Und da der alte Bereich des Campus schon zum Teil ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat, geht es in diesen Bereichen beispielsweise darum zu schauen, ob Flächen, die damals versiegelt wurden, heute möglicherweise wieder in ihre natürliche Form zurück gestaltet werden können. 

Die Uni wird also grüner werden, im wahrsten Sinn des Wortes. Was auch passen würde, denn die Lage am Flüsschen Ahne und seinem geschützten Grünzug ist laut Mösbauer „ganz toll“. Kann man irgendwo neue Hecken pflanzen? Gibt es möglicherweise Baumpatenschaften? Können die Lebensbedingungen für die vielen Tierarten verbessert werden? Alles Fragen, die systematisch angegangen werden.

Oder das Thema Mobilität: Da schaut das Green Office mit der Unterstützung der wissenschaftlichen Kompetenz in der Uni, wie die Radnutzung bei Beschäftigten und Studierenden intensiviert und verbessert werden kann. Solar Skins – so heißt die Idee, die man gern umsetzen möchte. Wie Sonnenschirme wirken die Solarpanele, die Energie erzeugen, die man dann beispielsweise zum Aufladen von Handys oder E-Bikes nutzen könnte. Und unter denen Sitzecken zur Kommunikation oder zum Arbeiten einladen. Auch die Fahrradinfrastruktur steht auf dem Prüfstand: Wo müssen neue Fahrrad-Abstellanlagen hin? Wie schafft man es, sichere Stellplätze zu schaffen – E-Bikes sind schließlich wertvoll?

All das will man gemeinsam mit Beschäftigten und Studierenden anpacken, deren Ideen man bei Ideenwerkstätten sammeln will.

Chrubasik und Mösbauer wissen, dass der Druck, was mögliche Ergebnisse angeht, groß ist. Damit müsse man leben. Und gefragt sei auch eine hohe Frustrationstoleranz, da es immer wieder Rückschläge gebe und die Umsetzungsgeschwindigkeit nicht so hoch sei, wie man es im Green Office gern hätte. „Man läuft viel vor die Wand, ist enttäuscht, sammelt sich wieder und macht dann weiter“, sagt Mösbauer. Wie er es sagt, klingt das danach, als könne man das Team nicht so schnell stoppen.