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documenta fifteen: HUGENOTTENHAUS

documenta fifteen: HUGENOTTENHAUS

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Zur documenta fifteen hat das Team des Hugenottenhauses mit „erste hilfe – first aid“ ein Ausstellungsprojekt entwickelt, das von Vernetzung und Zusammenarbeit, Vertrauen in die Kunst und ihrer Wirkmächtigkeit geprägt sein wird. Begleitungen durch die Ausstellung ermöglichen Kommunikation, Austausch von Wahrnehmung und überraschende Einblicke. 

Groß ist jetzt schon die Vorfreude in der Stadt auf die „Kunstzone“, in der Menschen aller Altersgruppen zu Mitwirkenden werden. 

Wesentliche Schwerpunkte sind neben dem Zeigen von besonderen Kunstpositionen und dem Heranführen und Vertiefen von Kunstwahrnehmung die kulturelle Teilhabe und Vernetzung in den Stadtraum und darüber hinaus.

Mit dem Ausstellungsprojekt „erste hilfe – first aid“ wird das Spektrum ausgelotet, wie sich Künstlerinnen und Künstler den vielfältigen Formen von Not zuwenden und darauf frei mit künstlerischen Mitteln antworten. Was kann Kunst leisten? Wieder stehen 21 Zimmer des Hugenottenhauses zur Verfügung.

Folgende Künstlerinnen und Künstler haben ihre Teilnahme bereits bestätigt:

Sonja Ahlhäuser, Joey Arand, Jörn Budesheim, Alice Creischer, Yi Dahn, Thomas Demand, Maria Anna Dewes und Myriam Thyes, Eva und Adele, Ingrid Flohry und Marco Glashagen, Lutz Freyer, Silvia Freyer, Armin Hartenstein, Thomas Huber, Ubbo Kügler, Simone Letto, Maik und Dirk Löbbert, Stefan Lux, Christian Phillipp Müller, Michael Part, Norbert Rader-macher, Susanne Radscheit, Carola Ruf, Claudia Schmacke, Gregor Schneider, Thomas Schütte, Stephan von Borstel,
Ricky Weber.

Neue, internationale Maßstäbe in Sachen ‚Teilhabe‘

Dass eine Kunstausstellung wie die documenta neue Maßstäbe setzt, ist nichts als das, was man von ihr erwartet. Die documenta fifteen wird jedoch die erste documenta sein, die das Maßstäbe-Setzen auch in Bereichen betreibt, die gemeinhin nicht sofort ersichtlich sind. In diesem Fall: In Sachen „Teilhabe“ für Menschen mit Beeinträchtigungen setzt die Ausstellung eine Reihe von besonderen Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit um. Dabei geht es um die Bereiche Website, Infrastruktur und Vermittlung. 

Website

Seit Februar bietet die Internetseite der documenta verschiedene Funktionen zum Abbau von Barrieren im Netz. Es gibt eine Version in einfachem Design, einen Back-toTop-Button, damit User schneller zum Anfang zurück gelangen können und die Möglichkeit zur Kontrastregelung. Für Blinde und Sehbehinderte, die sogenannte Screenreader-Programme nutzen, gibt es eine Sitemap, die die Inhalte der Website darstellt – und beschreibende Texte hinter allen Abbildungen. Neu auf der Website ist ein Informationsangebot in Leichter Sprache, das auch in weiteren Kommunikationsmitteln wie einer Ausstellungsbroschüre zu finden sein wird.

Vermittlung

Die Vermittlungsangebote der documenta fifteen sind generell so konzipiert, dass sie möglichst vielen Menschen zugänglich sind. Neben den Ausstellungsrundgängen unter dem Titel „Walks and Stories“ in vielen Sprachen, darunter in Deutscher Gebärdensprache, International Sign (internationale Gebärdensprache) und Leichter Sprache, sind auch Rundgänge mit taktilen und multi-sensorischen Inhalten geplant. Kostenfrei in jedem Ausstellungsrundgang mit inbegriffen ist je nach Verfügbarkeit Hörunterstützung per Induktionsschleife.

Infrastruktur

Das Fridericianum erhält dauerhaft einen Waschraum mit Liege. So soll in der Kasseler Innenstadt auch über die documenta fifteen hinaus Menschen, die reguläre, barrierefreie Toiletten ohne Liegeposition nicht nutzen können, mehr Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglicht werden. Für einen möglichst barrierefreien Ausstellungsbesuch findet man unter anderem Ruheorte innerhalb der Ausstellungsräume und im Stadtraum sowie barrierearme Wege im Leitsystem der Ausstellung. Detaillierte Informationen zur Barrierefreiheit der jeweiligen Ausstellungsorte findet man auf einer Wheelmap auf der Website – dort können zur besseren Planung rollstuhlgerechte Orte gefunden und markiert werden. Vor Ort beschleunigt die Accessibility Card (Accessibility = Barrierefreiheit) den Zutritt in die Ausstellungen ohne langes Warten. Die Accessibility Card ist im ruruHaus für alle, die Bedarf haben, erhältlich. Die Prüfung einer besonderen Berechtigung findet nicht statt.