(Kassel-Region). Nordhessenweit war die Polizei, wie angekündigt am Karfreitag, von Liebhabern getunter und aufgemotzter Autos auch „Carfreitag“ genannt, in der Zeit zwischen 10 und 23 Uhr mit zahlreichen fachkundigen Beamten, unter anderem von der EG Tuner der Direktion Verkehrssicherheit, im Einsatz und führte verstärkte Kontrollen in der Region durch. Dabei hatten die Polizisten insbesondere diejenigen im Blick, die durch ihre Fahrweise andere gefährden oder an dem Feiertag die Allgemeinheit mit Lärm belästigen.
Elf Fahrzeuge wegen technischer Veränderungen stillgelegt
Insgesamt kontrollierte die Polizei am Karfreitag auf nordhessischen Straßen 187 Personen und 193 Fahrzeuge. Bei 29 Fahrzeugen gab es Beanstandungen. Während in 18 Fällen eine Mängelanzeige ausreichte, mussten elf Fahrzeuge stillgelegt werden, da aufgrund technischer Veränderungen die Betriebserlaubnis erloschen war. Ein Autofahrer wurde aus dem Verkehr gezogen, für dessen Fahrzeug kein Versicherungsschutz bestand. Er muss sich nun wegen Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz verantworten.
Im Hinblick auf Geschwindigkeitsüberschreitungen kamen Zivilwagen zum Einsatz, die mit einer Videokamera und Geschwindigkeitsmessetechnik ausgestattet sind. Mithilfe der sogenannten „Provida“-Fahrzeuge und ihrer speziellen Technik konnten drei Geschwindigkeitsverstöße dokumentiert werden, die neben Bußgeldern auch Punkte in Flensburg und Fahrverbote für die Fahrer nach sich ziehen. Darüber hinaus stellten die Polizisten nordhessenweit insgesamt 36 Ordnungswidrigkeiten wie Handyverstöße, Verstöße gegen die Gurtpflicht, nicht gesicherte Kinder im Fahrzeug sowie Fahrten über rote Ampeln fest und leiteten entsprechende Anzeigen ein.
Zwei Anzeigen wegen illegalen Kfz-Rennen; Autofahrer flüchtet vor Zivilstreife
Zweimal leiteten die kontrollierenden Polizisten Anzeigen wegen illegalen Kfz-Rennen gegen Autofahrer ein. Einer von ihnen, ein 19-Jähriger aus Kassel, war einer Zivilstreife gegen 15:15 Uhr in Kassel aufgefallen, da er ein Handy während der Fahrt benutzte. Nachdem die Beamten ihm in der Ihringshäuser Straße Anhaltezeichen gegeben hatten, trat der Mercedes-Fahrer unvermittelt die Flucht an. Trotz des ihn mit Martinshorn und Blaulicht folgenden Zivilwagens wendete er zweimal schlagartig, fuhr über zwei rote Ampeln und schnitt einen anderen Mercedesfahrer. Dieser stieß beim Ausweichmanöver gegen einen Bordstein, wodurch ein Reifen platzte und die Felge beschädigt wurde.
Der Verursacher setzte nach dem Unfall seine Flucht fort, bis er schließlich nahe der Wielandstraße von der Streife gestoppt werden konnte. Der 19-Jährige muss sich nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, verbotenen Kraftfahrzeugrennens und unerlaubten Entfernens vom Unfallort verantworten. Sein Führerschein wurde sichergestellt. Warum er vor der Polizeistreife geflüchtet war, ist bislang ungeklärt und nun Gegenstand der weiteren Ermittlungen. (Symbolfoto / Quelle: Polizeibericht)