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Erster Blick in ein „Bernsteinzimmer“

Erster Blick in ein „Bernsteinzimmer“

(Kassel-Mitte). Noch 24 Stunden, dann ist es soweit und im Hugenottenhaus an der Friedrichsstraße wird die mit Spannung erwartete Ausstellung „Bernsteinzimmer“ eröffnet.

Alljährlich im Sommer beschert das Hugenottenhaus der Stadt eine besondere Ausstellung, für die immer wieder namhafte Künstler aus dem In- und Ausland eingeladen werden. Das Motto in diesem Jahr lautet „Bernsteinzimmer“. 52 Künstler und Künstlerinnen haben sich mit dem legendären Bernsteinzimmer beschäftigt, das 1941 von der Wehrmacht in St. Petersburg erbeutet, nach Königsberg gebracht, dort im Schloss eingebaut, 1944 aber wieder abgebaut und in 28 Kisten eingelagert wurde, in denen es auf bis heute ungeklärte Weise verschwand.

Was bedeutet das Bernsteinzimmer heute für sie, seine Geschichte, die Suche danach? Was ist für sie ein Bernsteinzimmer, was das Material an sich? Diesen Fragen geht die Ausstellung nach.

Neu in diesem Jahr ist die Abkehr von der Präsentation von auf die einzelnen Zimmer im Hugenottenhaus konzentrierten Arbeiten. Stattdessen wurden über die Stockwerke verteilt, Zonen, die sich über mehrere Zimmer verteilen, eingerichtet, und wie folgt bespielt werden: Zone B / Künstlerinnen und Künstler aus Berlin, Zone D /…aus Düsseldorf, Zone K /…aus Kassel, Zone W/…aus Wien.

Das „Bernsteinzimmer“ von Miki Lazar

Wir wollen nicht viel über die ab morgen Abend zu bestaunenden Kunstwerke verraten, sind aber sehr stolz, einen ersten Blick in eines der „Bernsteinzimer“ präsentieren zu können. Es stammt von dem Kasseler Künstler Miki Lazar und der Blick darauf sollte nicht nur ins Zentrum gehen, sondern auch auf die Fenster gerichtet werden, die ihre eigene „Kunst-Geschichte“ haben, aber das wird Miki Lazar in der Ausstellung erklären.

Performance von Fadi Aljabour, gefilmt von Stephan. Hanerzettl

Der Eröffnung voran ging dieser Tage eine Performance des documenta fifteen Künstlers Fadi Aljabour (The Legacy Heritage / Hafenstraße) der 999 Luftballons aus Restbeständen der Bundesgartenschau 1955, dem Jahr der ersten documenta, aufblies, diese in einer Art Prozession durch die Kunstzone führte und anschließend auf der Bühne im Kraterloch einen nach dem anderen zerplatzen ließ. Die Performance wurde von Stephan Haberzettl (clipmedia Filmproduktion) u.a. mit einer Drone gefilmt. Das Ergebnis ist Teil der Ausstellung.

Fazit: Dem Hugenottenhaus Team (v.l.) Silvia und Lutz Freyer und Pascal Heußner ist mit „Bernsteinzimmer“ ein großer Wurf gelungen, der hoffentlich nicht nur von der Kulturszene anerkannt wird. (Fotos: Ditzel)

Ausstellung „Bernsteinzimmer“, 7. Juli – 17. September, geöffnet Freitag bis Sonntag 14 – 19:Uhr, Hugenottenhaus, Friedrichsstraße 25