Kassel – Auch im vergangenen Jahr sind in Nordhessen die Unfallzahlen
gegenüber dem Vorjahr leider wieder angestiegen. Insgesamt 21.860 Unfälle wurden im Jahr 2023 im Polizeipräsidium Nordhessen bearbeitet. Eine Zunahme von 1.937 Unfällen entsprechen dabei einem prozentualen Anstieg von 9,7 % gegenüber 2022. Alleine auf den Autobahnen im Dienstbezirk stiegen die Unfallzahlen um 28,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Polizeiautobahnstation in Baunatal wurden in 2023 zu insgesamt 2.319 Unfällen
gerufen. Obwohl die Zahl der Verkehrsunfälle gegenüber dem Vorjahr um fast 10
Prozent zugenommen hat, kam es erfreulicherweise zu weniger Unfällen mit
getöteten und schwer verletzten Personen.
Bei den tödlichen Verkehrsunfällen konnte ein Rückgang von 38 auf 33 Unfälle
verzeichnet werden. Das sind 13,2 % weniger Unfälle in diesem Segment als 2022.
Bei den hierbei getöteten Personen fiel der Rückgang aber leider nicht so stark
aus: Im Jahr 2023 kamen insgesamt 37 Personen auf den nordhessischen Straßen ums Leben. Das bedeutet zwar, dass eine Person weniger als im Vorjahr verstorben
ist, man aber leider noch weit von der „Vision Zero“, einem gemeinsamen
europäischen Bestreben zur Reduzierung schwerer Unfallfolgen möglichst auf null,
entfernt ist. Sieben Personen starben bei Verkehrsunfällen innerhalb
geschlossener Ortschaften und 30 Personen verunglückten auf außerorts liegenden
Straßenabschnitten tödlich. Bei einem Blick auf die Ursachen, die zu den
Unfällen mit Personenschäden geführt haben, wurde in knapp 20 Prozent aller Fälle
überhöhte Geschwindigkeit angegeben.
Betrachtet man die Unfälle, die zu schweren Verletzungen geführt haben, ist das
Ergebnis noch gravierender: Bei insgesamt 570 Unfällen, die im Jahr 2023 zu
schweren Personenschäden geführt haben, war in 149 Fällen überhöhte bzw. nicht
angepasste Geschwindigkeit die Unfallursache. Diese Zahlen verdeutlichen einmal
mehr, wie wichtig gerade die Bekämpfung dieser Unfallursache ist. Mit
zielgerichteten Kontrollmaßnahmen, u.a. durch die Ermittlungsgruppe Tuner mit
speziellen Fahrzeugen mit Videoüberwachungstechnik, dem Einsatz des
Geschwindigkeitsmessanhängers sowie Lasermessungen innerorts und außerorts, wird die nordhessische Polizei auch in diesem Jahr versuchen, die
Verkehrsteilnehmenden durch ihre Sorge vor Verwarngeldern und Fahrverboten, zu
einer Verringerung der gefahrenen Geschwindigkeiten zu bewegen.
Quelle: PM Polizei