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Gedenken an die Deportationen

Gedenken an die Deportationen

(Kassel-Schillerviertel). Eine sauber gezogene blaue Linie, die im vergangenen Jahr zunächst entlang der Schillerstraße führte, biegt jetzt in die Erzberger Straße ab, und führt durch deren gesamten Verlauf bis zur Abzweigung in die Werner-Hilpert-Straße und dort an der Lolita Bar vorbei weiter bis zum Hauptbahnhof (Fotos im Uhrzeigersinn). Das beschäftigt natürlich Anlieger und Passanten. Es handelt sich aber nicht um Street Art, sondern um eine Aktion von Schülerinnen und Schülern der Arnold-Bode-Schule.

Alljährlich erinnern sie an einem bestimmten Gedenktag an die Deportation Kasseler Juden zu den Konzentrationslagern. Ihr letzter Weg in Kassel führte nämlich von der „Sammelstelle“ an der Schillerstraße den blau markierten Verlauf zu den Deportationszügen im Bahnhof.

Der Grund für die ‚blaue‘ Gedenkaktion in diesem Jahr im Juni, ist die Deportation von Juden am 1. Juni 1942 in das KZ Lublin-Majdanek in Polen. Dies erfährt man auch, wenn man die Strecke bis zum Ende am Hauptbahnhof abgeht (Foto). Insgesamt wurden mehr als 2500 Juden zu verschiedenen Zeitpunkten aus Kassel in Konzentrationslager deportiert. (Fotos: Ditzel)