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Gedenkstele erinnert an jüdische Einrichtungen in der Rosenstraße

Gedenkstele erinnert an jüdische Einrichtungen in der Rosenstraße

Kassel – An ehemalige jüdische Einrichtungen in der Große Rosenstraße 22 in Kassel wird künftig eine Gedenkstele erinnern, die am Sonntag, 5. November, um 14 Uhr feierlich der Öffentlichkeit übergeben wird.
Auf einer Tafel wird an ein jüdisches Gemeindehaus erinnert, das bei dem schweren Luftangriff auf Kassel am 22. Oktober 1943 zerstört wurde. Es war zu Beginn der 1870er Jahre errichtet worden und beherbergte neben der Gemeindeverwaltung auch eine Volksschule, eine Bibliothek und ein Altenheim. Später entstand im Hinterhof ein Betsaal für streng gläubige Gemeindemitglieder.  Bei dem Pogrom am 7. November 1938 wurde das Gemeindehaus wie viele andere Gebäude jüdischen Lebens in Kassel geplündert und verwüstet. Seit Herbst 1939 war die Große Rosenstraße 22 ein sogenanntes „Judenhaus“, in dem die jüdische Bevölkerung aus Kassel und dem näheren Umland zwangsweise einquartiert wurde. Die letzten 79 Einwohnerinnen und Einwohner wurden am 7. September 1942 zuerst in das Ghetto und Durchgangslager Theresienstadt und dann in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Nur zwei von ihnen überlebten die Shoah.  Die Initiative für diese Erinnerungstafel geht zurück auf den Geschichtslehrer der Albert-Schweitzer-Schule, Boris Krüger, und die Deutsch-Israelische Gesellschaft. Konzipiert wurde sie gemeinsam mit dem Stadtmuseum, dem Stadtarchiv und der Universität Kassel.
Quelle: PM Stadt Kassel