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Kassel soll ein Zentrum japanischer Pop- und Rockkultur werden

Kassel soll ein Zentrum japanischer Pop- und Rockkultur werden

(Kassel-West). Die Worte ließen aufhorchen. Vor der Zugabe ihres zweiten Gigs am Sonntag beim ersten Kasseler Anime-Festival im erneut ausgebuchten Festsaal des Kongress Palais, sagte J-Rock Superstar Nano: „Danke Germany, ich bin zum ersten Mal hier, es ist großartig, ihr seid großartig. Ich kann noch nicht so viel darüber sagen, aber ich habe von wichtigen Entscheidern der Branche gehört, dass von Kassel aus künftig wichtige Impulse für die Szene ausgehen sollen.“

Die amerikanisch/japanische Sängerin war eigens zum Festival mit ihrer Band aus Tokio angereist. Um es kurz zu sagen: Es war eines der besten Rockkonzerte, die wir seit langer, langer Zeit gesehen haben. Kein klebriger J- oder K-Pop, mit viel Playback dargeboten von singenden Föhnfrisuren mit Hauptaugenmerk auf der Choreo, sondern J-Rock mit Classic-Rock-, zweisprachig und absolut „🎸Wacken-kompatibel😀🎶). Zu den Fotos sagte Nano: „Tragt sie in die Welt hinaus!“ Gerne.

„Eine große Ehre für uns“, kommentierte auch Veranstalter Michael Klement vom Anime Kultur e.V. das Konzert von Nano, die im Anschluss im Aschrott- Flügel Autogramme gab. Klement, der auch das große Anime-Festival in Berlin/Babelsberg veranstaltet, war mit dem Erfolg in Kassel mehr als zufrieden und bestätigte, dass es im kommenden Jahr „um die gleiche Zeit“ das zweite Kasseler Anime-Festival geben wird. Dann im gesamten Stadthallen-Komplex, was diesmal aufgrund einer Tagung im Konzertgarten nicht möglich war.

Kulturelle Vielfalt

Fast 8.000 Besucher aus ganz Deutschland, den Autokennzeichen nach zu urteilen, überwiegend aus den nördlichen und westlichen Landesteilen, kamen an den drei Festival-Tagen von Freitag- bis Sonntagabend und erlebten ein mit viel Sorgfalt und vor allem gut organisiertes Programm, u.a. mit Workshops zu Themen wie ‚Masken selber herstellen, stricken und besticken von Kostümen, Kalligraphie uvm. Veranstalter Michael Klement: „Anime und Manga darf man nicht nur mit Cosplay gleichsetzen. Sie sind so viel mehr und wir möchten gerne die ganze Bandbreite zeigen.“ In Kassel wartet ein aufgeschlossenes Publikum. (Fotos: Ditzel)