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Lindemann-Konzertabsage: Stadt Kassel widerspricht Veranstalter

Lindemann-Konzertabsage: Stadt Kassel widerspricht Veranstalter

(Kassel-Südstadt) Laut einer offiziellen und in den sozialen Medien geposteten Stellungnahme, widerspricht die Stadt Kassel den Angaben des Konzertveranstalters MM bezüglich der Absage des Konzerts von Till Lindemann morgen Abend (18. Nov.) in der Nordhessen-Arena. Sie erklärt, dass für das Regelgeschäft in der Eissporthalle, also Sportveranstaltungen, bei denen sich die Zuschauer auf den Tribünen aufhalten und nur die Sportler, Schiedsrichter und Betreuer auf dem Fläche im Innenraum, eine Genehmigung bestehe.

Werde die sich noch immer im Umbau von der Eissporthalle zu einer Multifunktionshalle befindliche Nordhessen Arena jedoch für andere Zwecke genutzt, werde eine Baugenehmigung benötigt. „Dieses Verfahren dient ganz praktisch dazu, Gefahren zu erkennen und abzuwehren, wie zum Beispiel durch Regeln für den Brandschutz oder Sicherheitskonzepte“, schreibt die Stadt.

Entsprechende gesetzliche Vorgaben beruhten dabei nicht zuletzt auf Erfahrungen aus vergangenen Katastrophenereignissen. „Werden bei einem Antrag gesetzliche Anforderungen nicht erfüllt, kann keine Genehmigung erfolgen“.

Ein vollständiger Antrag liegt nicht vor

Voraussetzung einer Genehmigung für eine Konzertveranstaltung sei zunächst „das Vorliegen eines vollständigen Antrags“. Das sei nicht der Fall, es liege aktuell „kein Antrag samt aller erforderlichen Unterlagen für eine temporäre Nutzungsänderung für die Konzertveranstaltung Till Lindemann am 18.11.2023 vor“, so die Stadt weiter.

Zum zeitlichen Ablauf schreibt die Stadt, der Veranstalter habe die Bauaufsicht erstmals Mitte Oktober kontaktiert, der schriftliche Antrag sei am 19. Oktober eingegangen. Er sei sofort bearbeitet worden. „Nach Rückmeldung aller zu beteiligenden Fachämter und -behörden wurden Unterlagen nachgefordert“, heißt es weiter. Das sei nicht passiert.

Formal gelte der Antrag also als zurückgenommen, weswegen keine Genehmigung erteilt werden konnte. Das sei den Verantwortlichen in Gesprächen mit der Bauaufsicht erklärt worden. (Archivfoto)