Now Reading
Lkw-Großkontrolle: 35mal wurden die Ruhezeiten nicht eingehalten

Lkw-Großkontrolle: 35mal wurden die Ruhezeiten nicht eingehalten

Kassel – Nordhessen: Am gestrigen Donnerstag führte die Verkehrsinspektion
des Polizeipräsidiums Nordhessen eine großangelegte Kontrolle des Schwerverkehrs
auf Autobahnen auf dem Rasthof Kassel an der A 7 durch. Zu der Kontrolle hatten
die nordhessischen Polizisten auch andere für den Schwerverkehr zuständige
Behörden eingeladen, um im Sinne der Verkehrssicherheit jegliche Verstöße
fachübergreifend erkennen und qualifiziert verfolgen zu können. So schlossen
sich der Kontrolle neben fachkundigen Beamten anderer hessischer
Polizeipräsidien und anderer Länderpolizeien auch der Zoll, das Bundesamt für
Logistik und Mobilität, das THW, die Regierungspräsidien Kassel und Gießen sowie
die Stadt und Landkreis Kassel an und entsendeten jeweils Bedienstete aus den
zuständigen Fachbereichen. Über 100 Bedienstete der verschiedenen Behörden und
Einrichtungen nahmen gestern an der Kontrolle von 8.00 bis 17.00 Uhr teil, bei
der insgesamt 173 Fahrzeuge und Anhänger überprüft wurden. Dabei stellten die
Kontrollierenden zahlreiche Verstöße fest und leiteten über 100 Anzeigen wegen
Ordnungswidrigkeiten und Straftaten ein. Vier Fahrzeuge mussten wegen
erheblicher Mängel letztlich an Ort und Stelle stehen bleiben.

Bei den festgestellten Verstößen handelte es sich größtenteils um Mängel bei der
Ladungssicherung sowie Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten. 30 Mal mussten
Fahrer von Lkw gestern bei der Sicherung ihrer Ladung nachbessern und sich nun
wegen Ordnungswidrigkeiten verantworten. Die Meisten durften im Anschluss an die Nachsicherung weiterfahren, vier mussten jedoch vorerst auf dem Rasthof
stehenbleiben. Hier muss mitunter die Ladung auf andere Fahrzeuge umgeladen
werden, da erhebliche Mängel an den Fahrzeugen oder Anhängern festgestellt
wurden, beispielsweise ein Rahmenriss bei einem der Anhänger und gleichzeitig
defekter Bremsanlage beim gesamten Gespann. Zudem stellten die Kontrollierenden
gestern bei 35 Fahrern fest, dass die vorgegebenen Lenk- und Ruhezeiten nicht
eingehalten wurden. In 35 Fällen wurden Verfahren wegen anderer
Verkehrsverstöße, wie nicht angelegter Sicherheitsgurte, überhöhter
Geschwindigkeit, verbotswidrigem Überholen, Handynutzung während der Fahrt oder Verstöße gegen Kabotagevorschriften eingeleitet. Kabotage ist das Erbringen
einer Transportdienstleistung innerhalb eines Landes durch ein ausländisches
Unternehmen im Inland. In fünf Fällen wurden nach Verstößen zudem Verfahren zur
Vermögensabschöpfung gegen Unternehmer eingeleitet. Ein Fahrer stand außerdem
unter dem Einfluss von Amphetamin und muss sich nun wegen Fahrens unter
Drogeneinfluss verantworten.

Der Zoll, der mit Beamten des Hauptzollamts Gießen, der Kontrolleinheit
Verkehrswege Kassel und der Finanzkontrolle Schwarzarbeit Kassel an den
Kontrollen teilnahm, setzte unter anderem eine vollmobile Röntgenanlage aus Köln
ein. Kontrolliert wurden stichprobenweise Lkw und Kleintransporter, die
grenzüberschreitend auf der A 7 unterwegs waren. Die vollmobile Röntgenanlage
dient zum Auffinden von verbauten Schmuggelverstecken. Zehn Fahrzeuge wurden am gestrigen Donnerstag in der Anlage durchleuchtet sowie 20 Personen und 18
Fahrzeuge durch den Zoll kontrolliert. Dabei wurden verschiedene Beanstandungen
festgestellt. Der Fahrer eines Kleintransporters aus Rumänien, welcher Autoteile
geladen hatte, musste eine offene Forderung in Höhe von 127,10 Euro begleichen.
Dies wurde mittels des elektronischen Vollstreckungssystems des Zolls
festgestellt. Ein weiterer Fahrer eines Lkw aus der Türkei musste die
Tabaksteuer für Zigaretten vor Ort entrichten. Ferner wurde bei drei
Arbeitnehmern ein illegaler Aufenthalt, sowie ein Sofortmeldepflichtverstoß
festgestellt.

Quelle: PM Polizei