(Kassel-Wehlheiden). Auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne soll in den nächsten 15 Monaten ein temporärer Theaterbau entstehen, um den Spielbetrieb während der notwendigen Sanierungszeit des Großen Hauses am Friedrichsplatz ab der Spielzeit 2025/2026 zu ermöglichen (wir berichteten). Heute haben die Vorbereitungsarbeiten auf dem Gelände an der Ludwig-Mond-Straße begonnen.
„Das Staatstheater Kassel ist ein wichtiger Kultur‐ und Wirtschaftsfaktor für unsere Stadt. Ich freue mich sehr, dass wir heute den Projektstart für die Interimsspielstätte unseres Staatstheaters mit allen Beteiligten verkünden können“, so Oberbürgermeister Sven Schoeller, „denn vor dem Hintergrund der Theatertradition unserer Stadt hat sich uns nicht die Frage gestellt, ob eine Ersatzspielstätte für das Staatstheater gebaut wird, sondern nur wie eine solche in der Kürze der verbleibenden Zeit bis zur Schließung des Großen Hauses realisiert werden kann und dies in einer Weise, dass die Künste an diesem neuen Ort nicht weniger florieren.“
GWG baut im Auftrag der Stadt
Um eine schnellstmögliche Realisierung der Interimsspielstätte zu gewährleisten, bedient sich die Stadt Kassel ihrer Tochtergesellschaft GWG als Investorin und Bauherrin. Das temporäre Bauwerk wird demnach durch die GWG im Auftrag der Stadt Kassel errichtet, im Anschluss von ihr angemietet und an das vom Land Hessen bevollmächtigte Staatstheater Kassel untervermietet. Der Nutzungszeitraum für die Ersatzspielstätte hängt mit dem Zeitraum der Generalsanierung des Großen Hauses durch das LBIH zusammen. Derzeit wird dort von fünf Jahren ausgegangen.
NÜSSLI ist Generalübernehmer
In einem europaweiten Vergabeverfahren, das als Verhandlungsverfahren mit vorausgehendem Teilnahmewettbewerb gemäß EU‐Richtlinien durchgeführt wurde, hat sich die GWG einen renommierten Partner als Generalübernehmer zur Seite geholt: Der Auftrag für den Bau der Interimsspielstätte des Staatstheaters Kassel wurde vor ein paar Wochen an NÜSSLI vergeben.
NÜSSLI steht international an der Spitze im Projektmanagement und in der baulichen Umsetzung komplexer Infrastrukturen für Veranstaltungen und Einrichtungen, die unter Zeitdruck zu realisieren sind.
Baubeginn soll im September sein
GWG und NÜSSLI planen – nach entsprechenden Vorarbeiten wie u.a. der Fertigstellung der Bodenplatte – den Bau im September zu beginnen. Bis Ende des Jahres sollen Stahlbau inklusive Außenhülle hergestellt sein und ab Januar 2025 dann der Innenausbau folgen. Der ambitionierte Zeitplan sieht einen Einzug des Staatstheaters im Sommer parallel zu den Abschlussarbeiten und die Übergabe des Objektes im Herbst 2025 vor.