Now Reading
Sexualisierte Gewalt: Kirche will Unrecht klar beim Namen nennen

Sexualisierte Gewalt: Kirche will Unrecht klar beim Namen nennen

Kassel – Missbrauchs-Betroffene konsequent in den Blick zu nehmen und erlittenes Unrecht klar beim Namen zu nennen, dafür warb Pfarrer Dr. Thomas Zippert, Koordinator zum Thema sexualisierte Gewalt in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). In seinem Bericht zum Abschluss der Frühjahrstagung der Landessynode gab er einen Überblick über die Projektphase seiner Arbeit seit 2019. Sie beruht auf den drei Säulen Prävention, Intervention und Aufarbeitung. Bischöfin Dr. Beate Hofmann lobte Zipperts „Pionierarbeit“ in diesem Feld. Der Weg sei noch lange nicht zu Ende.

Unterstützungskommission: Anerkennungsleistungen für zehn Betroffene

Zu den wichtigsten Instrumenten zählt die 2019 berufene unabhängige Unterstützungskommission (heute Anerkennungskommission). An sie können sich Menschen wenden, die sexualisierte Gewalt im Kontext Kirche erfahren haben. Ihr gehören mit Peter Masuch ein Richter im Ruhestand, mit Friedegunde Bölt eine Trauma-Therapeutin und mit Petra Zimmermann (frühere Geschäftsführerin von Pro Familia in Kassel) eine beratungserfahrene Fachkraft an, die weisungsfrei über Unterstützungsleistungen und Anerkennungszahlungen entscheiden können. Die Kommission hat in den vergangenen 3,5 Jahren für zehn Betroffene Anerkennungszahlungen beschlossen, die die Landeskirche auch gewährt hat, berichtete Zippert. In fünf weiteren Fällen habe sie Zeugen früherer Übergriffe gehört oder auch bei schwierigen Lagen beraten. „Die Mischung dieser Kompetenzen hat sich sehr bewährt“, bilanzierte Zippert.

Quelle: PM EKKW