Kassel-Vorderer Westen – Unmittelbar nach der Explosion einer Tasche in einem
Hauseingang in der Wilhelmshöhe Allee in Kassel, die sich am 29. Januar 2024
ereignete, ist beim Polizeipräsidium Nordhessen zur Aufklärung des Falls die
Arbeitsgruppe (AG) Tasche eingerichtet worden. Seitdem haben die Ermittler eine
Vielzahl von Zeugen vernommen und umfangreich Beweismittel gesichtet, ohne dass sich dabei jedoch ein konkreter Tatverdacht ergeben hätte. Weiterhin sind die
Kriminalbeamten auf der Suche nach einem Radfahrer, der die brennende Tasche
offenbar als Erster entdeckte und einen Passanten darauf aufmerksam machte.
Dieser Mann ist vermutlich ein wichtiger Zeuge, konnte aber bislang nicht
ausfindig gemacht werden. Die Ermittler wenden sich daher nun an die
Öffentlichkeit und bitten den unbekannten Radfahrer oder Zeugen, die Hinweise
auf diesen Mann geben können, sich unter Tel. 0561 – 9100 beim Polizeipräsidium
Nordhessen zu melden.
Durch die umfangreichen Ermittlungen kann inzwischen gesagt werden, dass sich
die Tat an dem Montagnachmittag genau um 17.15 Uhr ereignete. Der bislang
unbekannte Radfahrer war um diese Zeit in der Wilhelmshöher Allee stadtauswärts
unterwegs und als Erster auf die in dem Hauseingang brennende Tasche, die später
explodieren sollte und auch Nägel beinhaltete, aufmerksam geworden. Er hatte
anschließend einen Passanten angesprochen und auf den Brand hingewiesen, war
dann aber weitergefahren. Die Beschreibung des Radfahrers von verschiedenen
Zeugen variiert, weshalb derzeit auch nur gesagt werden kann, dass es sich um
einen Mann im Alter von 30 bis 40 Jahren gehandelt hat, der dunkel gekleidet und
mit einem schwarzen Fahrrad ohne Schutzbleche unterwegs war. Er soll Deutsch
ohne Akzent gesprochen haben.
Tatmotiv weiterhin unklar
Bei der Explosion der Tasche war eine 30-jährige Passantin leicht im Gesicht
verletzt worden. Trotz der umfangreichen Ermittlungen ist das Tatmotiv weiterhin
unklar. Die Ermittlungen der AG Tasche wegen Herbeiführen einer
Sprengstoffexplosion und gefährlicher Körperverletzung gehen daher nach wie vor
in alle Richtungen. Da sich in dem betroffenen Gebäude eine Frauencomputerschule
befindet, die unter anderem auch Kurse für Migrantinnen anbietet, kann von
Beginn an eine politisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen werden. Die
Arbeitsgruppe wurde aus diesem Grund bei der Kriminalinspektion Staatsschutz
eingerichtet.
Quelle: PM Polizei und Staatsanwaltschaft