(Kassel). Heute feiern wir den Tag des Heiligen Nikolaus und der Brauch will es, dass man an diesem Tag vor allem an Kinder kleine Geschenke verteilt. In den Gemeinden und Stadtteilen ziehen sie, meist selbst als kleine Kläuse verkleidet von Haus zu Haus, sagen einen Spruch auf und sammeln dafür Süßigkeiten. In der City gehen sie von Geschäft zu Geschäft, wenn die City-Kaufleute zum Clowesabend einladen, für den sie sogar alljährlich einen Stoff-Geschenke-Beutel produzieren.
Das Wort ‚Clowes‘ gibt es, soweit uns bekannt, nur in Kassel, denn es ist Kasseler Dialekt – manche sagen auch ‚Globes‘ – und das Idiom für den Namen Klaus, der wiederum ein Derivativ des Namens Nikolaus ist. Der Glowesabend ist also, ins Hochdeutsche übersetzt, der Klausabend. Die herumziehenden Kinder nennt man in Kassel folglich ‚Glöwesse‘, also ‚kleine Nikoläuse‘.
Der Name Nikolaus wiederum entstammt der griechischen Sprache. Er ist aus einem Zusammensetzen der Worte níkē (Sieg) und laós (Volk) —> Sieg des Volkes. Nikolaos ist bis heute ein populärer Name in Griechenland. Der Nikolausbrauch geht auf den Heiligen Nikolaus, Bischof von Myra, seinerzeit römisch, heute zur Türkei gehörend (Demre) zurück, der sein geerbtes Geld den Armen spendete und, so geht aus Aufzeichnungen hervor, einmal drei junge Frauen vor der Prostitution bewahrte, indem er ihrem Vater genug Geld und Gold gab, so dass dieser sie nicht zum Geld verdienen auf die Straße schicken musste.
Clowesabend in Kassel
In Kassel trifft man heute auf den Nikolaus ab 14 Uhr im City-Point, um 16 Uhr am Citypastoral-Adventskalender auf dem Königsplatz, ab 16 Uhr in der Galeria und bei seinen Flügen über den Friedrichsplatz um 16.30 und 19 Uhr. Der Glowesabend beginnt in den Geschäften um 16 Uhr und geht bis Feierabend. Ein Glowesabendbeutel (Abbildung) gilt für einen Erwachsenen und ein Kind bis 21 Uhr auch als KVG-Ticket. Um 19 Uhr beginnt am Hallenbad Ost das alljährliche Nikolaus-Extrem-Grillen der Fliegenden Köche.