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Zehntscheune Waldau: Sanierung soll Ende 2023 abgeschlossen sein

Zehntscheune Waldau: Sanierung soll Ende 2023 abgeschlossen sein

Kassel – Die Sanierungsarbeiten eines der ältesten Gebäude Kassels, der Zehntscheune in Waldau, neigen sich dem Ende zu. Der letzte Bauabschnitt für das Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert sollte Ende 2023 abgeschlossen sein. Die Zehntscheune kann sodann mit deutlichen Verbesserungen in der Ausstattung wieder vollumfänglich für Veranstaltungen genutzt werden.
Die Zehntscheune in Kassel-Waldau befindet sich in der Nürnberger Straße 140. Sie wurde 1464 gebaut und 1484 erstmals urkundlich erwähnt. Sie bzw. das Jagdzeughaus ist ein stattlicher langgestreckter Fachwerkbau. Das heutige Erscheinungsbild mit ausgemauerten Gefachen und hohem Satteldach entstand Ende des 15. Jahrhunderts. Seit etwa 1600 diente das Gebäude als Jagdzeughaus. Vom ursprünglichen Gebäude ist heute, nach einem Schaden im Zweiten Weltkrieg, nur noch ca. die Hälfte vorhanden. Das denkmalgeschützte Gebäude gehört seit 2012 zum Eigentum der Stadt Kassel und wird durch den gemeinnützigen Förderverein Zehntscheune Waldau e.V. getragen. Der Verein hat 56 Fördermitglieder, die sich seit 2010 ehrenamtlich für den Erhalt und die Pflege der Scheune engagieren. In der Zehntscheune finden durch den Förderverein organisierte Veranstaltungen statt, die überlokale Bedeutung haben, wie z.B. die Neujahrsbegrüßung, der Osterbrunch, die Entenkirmes oder das Weihnachtsbaumfest. Daneben finden derzeit zehn bis zwölf private Veranstaltungen im Jahr statt.  
Die Sanierung der historischen Bausubstanz begann bereits 2012 mit der Südfassade. Entsprechend zur Verfügung stehender Mittel wurden die Bauabschnitte in mehreren Schritten angegangen, so in den Jahren 2013, 2016, 2019 und ab 2022. Durch die großzügige Gewährung von Bundesfördermittel aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ konnten die bis 2030 geplanten Sanierungsabschnitte zu einem großen abschließenden Sanierungsabschnitt 2022 bis 2023 zusammengefasst werden.   Die Sanierungsarbeiten an der historischen Bausubstanz umfassen nicht nur die Fachwerkfassade, sondern auch die Dachkonstruktion und den Schiefergiebel. Die vorhandene Toilettenanlage inkl. haustechnischer Installation wird nicht nur komplett erneuert, sondern auch vergrößert, sodass sie nun barrierefrei zugänglich ist. Außerdem wird ein Küchen- und Thekenblock eingebaut sowie ein Multifunktionsraum, der u. a. als Lager- und Künstlergarderobenraum dienen soll.  
Die Gesamtkosten werden sich voraussichtlich auf rund 1,47 Mio. Euro belaufen. Davon wird mit 600.000 Euro der größte Teil durch das Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ (ehemals Soziale Stadt) des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen zusammen mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen finanziert. Die Stadt ergänzt mit städtischen Eigenmitteln in Höhe von 710.000 Euro. Die Sparkasse unterstützt das Projekt mit einer Spende in Höhe von 16.500 Euro. Außerdem sind seit 2012 80.000 Euro Fördermittel der Denkmalpflege Hessen in die Sanierung des Bauwerks geflossen. Der fehlende Betrag in Höhe von ca. 60.000 Euro wird über Einnahmen durch Vermietung und Verpachtung refinanziert.  
Quelle: PM Stadt Kassel