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Feuerwerk an Silvester: Stadt Kassel und Museumslandschaft Hessen Kassel appellieren zum Umdenken

Feuerwerk an Silvester: Stadt Kassel und Museumslandschaft Hessen Kassel appellieren zum Umdenken

Bild von Nat Aggiato auf Pixabay

Zum Jahreswechsel bitten die Stadt Kassel und die Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) den Gebrauch von Feuerwerk zu überdenken. Das Abbrennen von Feuerwerk ist an manchen Orten wie in Karlsaue und Bergpark zudem untersagt.

Feuerwerk mit Böllern und Raketen gehört für viele Menschen zum Silvesterabend dazu. Gleichzeitig stellt der Jahreswechsel Feuerwehr, Ordnungsamt, Polizei und Krankenhäuser Jahr für Jahr vor große Herausforderungen. Die Hospitäler sind derzeit aufgrund der hohen Krankenzahlen bereits sehr stark ausgelastet. Die Feinstaub- und damit Gesundheitsbelastung ist an Silvester hoch wie sonst nie. Haus- wie Wildtiere werden besonderem Stress ausgesetzt, Stadt und Umwelt durch Berge an Müll verschmutzt.

Vor diesem Hintergrund sensibilisieren Ordnungsdezernent Dirk Stochla und Umweltdezernent Christof Nolda: „Das Abbrennen von Feuerwerk zum Jahreswechsel ist in Deutschland grundsätzlich gesetzlich erlaubt. Insofern ist es eine persönliche Entscheidung jedes und jeder Einzelnen, ob man von Feuerwerk Gebrauch macht oder nicht. Aufgrund der vielen negativen Auswirkungen, die für Mensch, Tier und Umwelt mit Böllern und Raketen einhergehen, möchten wir jedoch dafür werben, auf das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu verzichten.“ 

Für die Zukunft prüft die Stadt attraktive Alternativen zu privaten Böllern und Raketen, so Stochla und Nolda weiter. Damit leiste der Magistrat dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 17. Oktober folge.

Keine Böller und Raketen in der Nähe von Krankenhäusern und historischer Gebäude

Die erste Verordnung zum Sprengstoff-Gesetz erlaubt in §23 privates Feuerwerk für Volljährige am 31. Dezember und 1. Januar. Diese grundsätzliche Erlaubnis gilt jedoch nicht an bestimmten Orten. Untersagt ist Feuerwerk

  • in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Museen, Kindern- und Altersheimen (Lärm-, Umwelt- und Emissionsschutz),
  • in der Nähe von besonders brandempfindlichen Gebäuden, wie Fachwerkhäusern (Brandschutz),
  • in Natur- und Landschaftsschutzgebieten (Umweltschutz).
  • auf Flächen der Museumslandschaft Hessen Kassel wie den historischen Parks Karlsaue und Bergpark Wilhelmshöhe. 

„Der Bergpark Wilhelmshöhe als UNESCO-Welterbe, die Karlsaue und auch die Museen der MHK im Stadtgebiet werden zu Silvester erneut viele Menschen von nah und fern anziehen. Zum Schutz dieses kulturellen Erbes appellieren wir an unsere Besucherinnen und Besucher auf Feuerwerk, vor allem in der Nähe der historischen Gebäude, zu verzichten und Müll wieder mit nach Hause zu nehmen. Wir wünschen allen Feiernden in unseren Parks einen glanzvollen Jahreswechsel und bitten darum sich umsichtig und verantwortungsvoll zu verhalten“, sagt Prof. Dr. Martin Eberle.

Grimmwelt-Dach wie in den Vorjahren gesperrt

Ein Hinweis an die Kasselerinnen und Kasseler, die geplant hatten, den Jahreswechsel auf dem Dach der Grimmwelt zu erleben: Wie in den Vorjahren ist aus Sicherheitsgründen der Zutritt zur Dachterrasse des Museums nicht möglich, ein Sicherheitsdienst wird zur Einhaltung der Maßnahme eingesetzt.

Amt für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit gibt Hinweise für Tierhalter

Für viele Tiere ist der Jahreswechsel die schlimmste Nacht des Jahres. Besonders Hunde und Katzen leiden infolge ihres besonders feinen Gehörs unter jaulenden Raketen und krachenden Böllern. Bei vielen Vierbeinern lösen Knallerei, Blitzlichter und Qualmgestank sogar Panik aus. Amtstierärztin Dr. Regina Emrich vom städtischen Amt für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit empfiehlt Tierhaltern, Vorkehrungen zu treffen, damit ihre Tiere gut ins neue Jahr kommen. Mehr dazu auf www.kassel.de/haustiere 

Abgebranntes Feuerwerk im Restmüll entsorgen

Damit der Feuerwerksmüll nicht auf der Straße festfriert oder anhaftet, bitten die Stadtreiniger Kassel um Unterstützung. Vollständig ausgekühlte Reste des Feuerwerks und insbesondere die Feuerwerksbatterien sind in der Restmülltonne selbst zu entsorgen. Abgebrannte Feuerwerkskörper enthalten diverse Chemikalien. Diese könnten durch Regen- und Schmelzwasser weggespült werden und dadurch Boden und Gewässer verschmutzen, weswegen eine zeitnahe Entsorgung wichtig ist.

Bild von Nat Aggiato auf Pixabay