Zu einer öffentlichen Kranzniederlegung am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus lädt die Stadt am Freitag, 27. Januar, um 15 Uhr am ehemaligen Polizeipräsidium, Königstor 31, ein. Dabei spricht die Leiterin der Gedenkstätte Breitenau, Dr. Ann Katrin Düben, über den Auftakt des Terrors 1933, also vor 90 Jahren, und die ersten Konzentrationslager der Nazis.
„Unser Rückblick gilt dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte, und dabei denken wir an die vielen verfolgten und ermordeten Menschen aus unserer Stadt und Region“, sagte Oberbürgermeister Christian Geselle. Die Erinnerung daran könne und dürfe niemals aufhören in Deutschland: Sie begründe gleichermaßen den Bruch mit dem Faschismus als auch die Hinwendung zu einer Gesellschaft, in der die Würde des Menschen unantastbar ist. In diesem Sinne bedeute das Gedenken mehr als Vergangenheitsbewältigung, es werde zum Auftrag für die Gegenwart, so der OB.
Das ehemalige Polizeipräsidium ist einer der historischen Gedenkorte in Kassel: Im Jahre 1933 befand sich dort die Staatspolizeistelle für den Regierungsbezirk Kassel. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) war eine Machtsäule des NS‐Staates, verhaftete, folterte und organisierte die Deportationen in die Vernichtungslager. Ihre Angehörigen begingen auch in Kassel schwerste Verbrechen. Mehr zu den Orten der Erinnerung und Mahnung steht im Internet unter www.kassel.de/gedenkorte.
1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit, am 27. Januar. Seit 1996 ist dieses Datum der nationale Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.
Quelle: PM der Stadt Kassel vom 20.01.2023