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Was wir machen, ist wichtig

Was wir machen, ist wichtig

Die Nachfrage nach Personal im Gesundheitswesen ist groß – liegt es an den Jobs, sind sie zu unattraktiv? Definitiv nicht, sagen Julia Hilberg und Dejan Zdjelar. „Wir haben hier einen schönen Job“, sagt Zdjelar (Jahrgang 1977). „Und deshalb sind wir auch schon so lange dabei!“, ergänzt seine Kollegin.

Beide arbeiten in den Zentral-OP des Klinikum Kassel. Gehören zu den über 4.500 Mitarbeitenden der Gesundheit Nordhessen (GNH). Das größte kommunale Krankenhaus Hessens, sagt Julia Hilberg, tut viel, um die Mitarbeiterschaft weiterzubilden. Auch ein Grund, so ihr Appell, sich um eine Ausbildung am Klinikum zu bemühen.

Sie selbst ist das beste Beispiel, wie erfolgreich es laufen kann. Nach dem Abi Ausbildung zur Krankenpflegerin im Klinikum, weitere Spezialisierungen folgten – und mittlerweile studiert sie mit einem Stipendium ihres Arbeitgebers Pflegemanagement. Und ist immer noch im Operationssaal im Einsatz.

Es muss sich jeder auf den anderen verlassen können.

Klar, der Job fordert einem einiges ab, sagen beide. Schichtdienst, Wochenenddienste, Feiertagsdienste, Bereitschaftsdienste. Da kann es schon passieren, dass man daheim mit der Familie beim Grillen sitzt und das Telefon klingelt, weil man in den OP muss. Dejan Zdjelar, dessen Partnerin aus der Branche ist und deshalb jedes Verständnis für diese Form der Belastungen aufbringt, sieht auf der anderen Seite aber auch all das Positive: Der Job im OP ist absolutes Teamwork – deshalb sei das Arbeitsklima so gut. „Es muss sich jeder auf den anderen verlassen können“, sagt Julia Hilberg (Jahrgang 1987), die mit ihrer fünfköpfigen Patchwork-Familie in Lohfelden lebt.

Dejan Zdjelar hat im vergangenen Jahr Jubiläum gefeiert, war da seit 25 Jahren im Klinikum. Von der Ausbildung bis jetzt – dabei hat die Weiterbildung stets angedauert. Anästhesie- und Intensivpflege, Ausbildung zum Praxisanleiter – Ende nicht in Sicht.

„Wir brauchen junge Menschen, die sich für diesen Beruf interessieren“, sagt er. Und weist auf Vorzüge hin, die wahrscheinlich nur ein Arbeitgeber dieser Größenordnung bieten kann. Der Betriebskindergarten beispielsweise mit Öffnungszeiten von 6 Uhr bis 21 Uhr. Und auch Quereinsteiger sind im OP willkommen: Fachmedizinische Angestellte, die in der Regel in Arztpraxen arbeiten, können umschulen zur Operations-Technischen Assistentin (OTA). Behalten während der dreijährigen Ausbildung ihr Gehaltsniveau und sind danach Teil des OP-Teams. Und üben einen Beruf aus, von dem beide sagen, dass er genau die richtige Mischung Spannung, Verantwortung und Flexibilität mit sich bringt.

Warum der Job außerdem so ein Lieblingsjob ist? „Was wir machen, ist einfach wichtig.“ 

Meinen beide.

Die Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH) ist der regionale Gesundheitskonzern in Nordhessen. Mittelpunkt der GNH ist das Klinikum Kassel als Maximalversorger und größtes kommunales Krankenhaus Hessens. Das Klinikum ist außerdem Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps-Universität Marburg. Im Umland stellt das Krankenhaus Bad Arolsen eine wohnortnahe Versorgung sicher. Dazu kommen mehrere Einrichtungen der ambulanten medizinischen Versorgung und Rehabilitation. Die Krankenhäuser der GNH versorgen jährlich an die 57.000 stationäre Patientinnen und Patienten. Mit über 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und über 440 Ausbildungsplätzen gehört die GNH zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben der Region. In Kooperation mit der University of Southampton bietet die Kassel School of Medicine (KSM) ein bilinguales Medizinstudium für jährlich rund 30 Studierende an.