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documenta fifteen: Takashi Kuribayashi

documenta fifteen: Takashi Kuribayashi

„Genki-Ro“, das Kunstwerk von Takashi Kuribayashi, ist eine Kräutersauna in Gestalt eines Fukushima-Reaktors, die immer nur drei bis vier Tage an einem Ort in Kassel steht, bevor sie zum nächsten Platz weiterwandert.

Der einzige d15 Künstler, der in Kassel gelebt und studiert hat. Takashi ist stolz, seine Arbeit auf der documenta fifteen zeigen zu können. Vor 25 Jahren, als er an der Kasseler Kunsthochschule studierte und die dX besuchte, war „einmal zur documenta eingeladen zu werden“ ein Traum. 

Der „Reaktor“, den der in Nagasaki geborene Künstler auf der documenta fifteen präsentiert, ist einer von insgesamt 55 Stücken aus seiner „Genki-Ro“-Serie. Der Titel ist eine Wortneuschöpfung aus den japanischen Begriffen für Reaktor, Fröhlichkeit und Gesundheit. Genau das soll „Genki-Ro“ sein: Ein Ort, der das negative Bild eines Atomreaktors in etwas Positives verwandelt, denn die Kräutersauna im Inneren funktioniert tatsächlich. 

Eine zweite Metapher des Kunstwerks ist das verwendete Material: Moskitonetze bedecken das Holzgerüst. „Außerhalb des Moskitonetzes“, das ist eine japanische Redensart dafür, wenn jemand außen vor- oder links liegen gelassen wird. Hier ist es genau umgekehrt.